Foto: Bill Williams, flickr.com/photos/williamwilliams

Wie du die Welt verbessern kannst

Früher war es für mich als Journalistin selbstverständlich, morgens nach dem Aufwachen gleich zum Handy zu greifen und die aktuellen Nachrichten zu lesen: Wieder ein Anschlag … ein neuer Korruptionsskandal … und irgendjemand auf dem Bahnsteig grundlos zusammengeschlagen. Der Tag war noch keine fünf Minuten alt und ich wäre am liebsten wieder eingeschlafen, um der bösen Welt zu entkommen. Wenn mich dann auch noch auf dem Weg in die Arbeit ein Autofahrer wie verrückt angehupt und sich in der Mittagspause jemand an der Supermarktkasse vorgedrängelt hatte, stand für mich fest: Diese Welt ist schlecht und ich kann nichts dagegen tun. Die Welt verbessern? Keine Chance. Ich fühlte mich machtlos, ausgeliefert und tieftraurig.

Als der Kolibri in mein Leben flog

Irgendwann bin ich in einem Buch auf eine wunderbare kleine Geschichte gestoßen, die mein Denken auf den Kopf gestellt hat:

Eines Tages, so erzählt eine indianische Legende, brach im Wald ein riesiges Feuer aus. Die Tiere des Waldes rannten so schnell sie konnten hinaus und starrten wie gelähmt auf die lodernden Flammen. Nur ein kleiner Kolibri flog geradewegs auf das Feuer zu. Das Gürteltier rief dem Vögelchen zu: „Hey Kleiner, da hinten brennt’s! Bist Du völlig lebensmüde?“ Der Kolibri öffnete seinen Schnabel und zeigte dem Gürteltier den Wassertropfen, der sich darin befand. „Du bist ja verrückt! Mit dem bisschen Wasser willst Du das Feuer löschen? Das schaffst Du niemals“, lachte das Gürteltier den Kolibri aus. Der Kolibri aber ließ sich nicht beirren, drehte sich zum Gürteltier um und sagte: „Kann sein. Aber ich tue, was ich tun kann.“

Wie oft fühlen wir uns genauso ohnmächtig wie die Tiere des Waldes? Wie oft fühlen wir uns gelähmt angesichts der schlechten Welt, dem Elend auf der Erde, gegenüber Anfeindungen, Verletzungen und den alltäglichen Ärgernissen? Wie oft haben wir es mit Gürteltieren zu tun, die uns entmutigen? Oder sind wir manchmal sogar selbst eines? „Ja mei, da kannst nix machen. Das ist halt so. Lass‘ es bleiben, ist doch eh nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Kommt Dir das bekannt vor?

Als ich die Geschichte zum ersten Mal las, habe ich mich sofort in den kleinen Kolibri verliebt. Das Vögelchen schießt mir seitdem immer in den Kopf, wenn ich es mir mal wieder leicht mache und denke, dass ich ein machtloses kleines Wesen bin, das nichts auszurichten vermag. Dann piepst es in meinem Ohr: „Ich tue, was ich tun kann.“

Wie Du zum Kolibri wirst

So ist auch die Idee für diesen Blog entstanden. Mir geht es nicht darum, möglichst großartige Weisheiten in die Welt zu pusten, sondern darum, viele kleine Kolibris zu rekrutieren und in Aktion zu bringen. Und das funktioniert so: Jeden Monat findest Du hier eine Mach-die-Welt-besonders-Challenge, also eine kleine, konkrete Aufgabe, die Du im Alltag umsetzen kannst. Sie gibt Dir die Chance, ein Kolibri zu werden. Du bekommst Ideen, wie Du die Welt und Dein Leben im Rahmen Deiner Möglichkeiten herzlicher, freundlicher und schöner machen kannst. Das ist zumindest das große Ziel.

Warum sich ein Kolibri-Dasein lohnt

Vielleicht sind die Challenges tatsächlich nur kleine Wassertröpfchen in einem lodernden Flammenmeer. Aber aus diesen drei Gründen solltest Du trotzdem mitmachen:

1. Niemand weiß, wann es kippt
Natürlich kann ein einziges Wassertröpfchen kein Feuer löschen. Viele zusammen schon. Möglicherweise überwiegt im Moment das Negative auf der Welt. Aber niemand weiß, wann der kritische Punkt erreicht ist, der das Zünglein an der Waage in die andere Richtung wandern lässt. Vielleicht bist Du ja der Kolibri, der mit seinem Wassertröpfchen den Brand löscht!?

2. Wer soll die Welt verändern, wenn nicht wir?
Mahatma Gandhi hat gesagt: „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für die Welt.“ Klingt logisch. Wer ist die Welt, wenn nicht WIR? Wenn Du Dich veränderst, veränderst Du zwangsläufig einen Teil der Welt. Du bist das Werkzeug, mit dem Du auf die Welt einwirken kannst. Auch Goethe war der Meinung: „Behandle die Menschen so, als wären sie, was sie sein sollten, und Du hilfst ihnen zu werden, was sie sein können.“

3. Alles Gute kommt zu Dir zurück
Eine Studie konnte zeigen, dass Menschen, die ihren Mitmenschen mehrmals am Tag freundlich und liebevoll begegnen, glücklicher und zufriedener sind sowie ein Gefühl größerer Erfülltheit empfinden als Menschen, die das nur selten tun. Gutes zu tun, nützt also nicht nur anderen, sondern tut vor allem Dir gut. (Näheres zur Studie findest Du im Buch „Wer sich verändert, verändert die Welt“ von C. André, J. Kabat-Zinn, P. Rabhi und M. Ricard.)

Die Challenge für die nächsten vier Wochen:

Lass‘ uns in den nächsten Tagen immer mal wieder an den kleinen Kolibri denken! Vielleicht kannst Du ihn ja schon in der ein oder anderen Situation piepsen hören: „Ich tue, was ich tun kann!“ – z.B. wenn Du einer alten Dame die Tür aufhältst oder jemandem mit einem kleinen Kompliment den Tag versüßt.

In der nächsten Challenge geht es dann richtig los und die erste kleine Aufgabe wartet auf Dich.

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Hast Du einen Freund oder Bekannten, der einen tollen Kolibri abgeben würde? Dann lade ihn ein zur Mach-die-Welt-besonders-Challenge!

Lass‘ uns die Welt besonders machen!

Alles Liebe,

Stephanie